Provence

39 Teilnehmer des Forums Vaihingen plus-minus 58 trafen sich am 26. April schon vor 6 Uhr früh am Busbahnhof, um 8 Tage lang die Provence kennenzulernen und zu genießen. Es war die 4. Kulturreise des Forums. Schon während der Fahrt durch die blühende Frühlingslandschaft verbreitete sich eine frohe Stimmung, die auf längeren Strecken wieder aufgefrischt wurde mit Gedichten zum Schmunzeln und Erinnern von Eugen Roth und Christian Morgenstern - passend zur Situation von Herrn Hinderer vorgetragen.

Herr Günther stimmte uns morgens im Bus mit Gedanken zum Thema „Wer bin ich?" in den Tag ein. Er las Betrachtungen zu Lebensbildern aus der Bibel.

Der erste Halt in Bern veranlaßte unser Reisevölkchen zum Ausschwärmen unter den Arkaden der alten Innenstadt, und auf der Weiterfahrt blitzten von links die Eisriesen des Berner Oberlandes herüber. Nach der Übernachtung in Grenoble und der Alpenüberquerung hielten wir in Sisteron am Felsdurchbruch der wilden Durance an. Von der Zitadelle schauten wir auf die Brücke, an der Napoleon bei seiner Rückkehr von der Insel Elba der Weiterzug nach Paris gestattet worden war. Wer weiß, wie sich damals andernfalls Europas Geschichte entwickelt hätte. Aix-en-Provence zeigte sich mit südfranzösischem Flair, bevor wir in Avignon unser Quartier für die nächsten Tage bezogen. In einem zauberhaften Hinterhofhotel mit vielen verspielten Dekorationen wurden wir zuvorkommend aufgenommen und bewirtet.

4 Tage lang fuhren und streiften wir nun durch die Städte und Landstriche ringsum vom Luberon bis zur Camargue. Spuren aus über 2000 Jahren gaben uns ein anschauliches Bild europäischer Geschichte:

In Avignon der Palast und die Gärten der Päpste von 1309 bis 1377, der Brückenrest aus dem 12. Jahrhundert, in Orange das großartige Theater des Augustus und der Triumphbogen aus römischer Zeit. - Das war der einzige Ort, den wir in strömendem Regen erlebten; sonst verwöhnte uns das Wetter. -

Im hochgelegenen Vaison-la-Romaine spazierten wir am römischen Forum mit Säulen und Mosaiken wohlhabender Römer vorbei und bewunderten die romanische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Dann stiegen wir zur Karstquelle Fontaine-de-Vaucluse hinauf und ließen uns im romanischen Zisterzienserkloster Sénanque von einer jungen begeisterten Architekturstudentin mit lebhaften Gesten die Zusammenhänge von Ordensregeln und Bauwerk erklären.

In den Gassen und auf den Aussichtsplätzen des Berg- und Malerstädtchens Gordes mit seiner schönen Kirche verbrachten wir eine Mittagszeit, fuhren durch die Hügel mit Steinplattenhäusern (bories) und bestaunten die Farbenpracht der Hügel und Felsen um Roussillon.

Weitere Höhepunkte waren Nimes mit römischer Arena, mit dem Maison Carée als Tempelrest aus der Zeit des Kaisers Augustus und mit dem Wasser-Stadtpark auf einem keltischen Quellheiligtum, das später zu römischen Thermen mit einem Dianatempel ausgebaut wurde. Die Fremdenlegion feierte hier gerade ihr Jahresfest. Mittagsrast unter blühenden Kastanien hielten wir in Uzès mit seinen Patrizierhäusern und einer romanischen Kirche. Bei einem Spaziergang am Pont-du-Gard ließen wir uns von den mächtigen Brückenbögen und der Baukunst aus vorchristlicher Zeit beeindrucken und sahen den Kanufahrern auf dem Fluß Gardon zu.

 

 

 

In der Morgensonne führte uns Jan unerwartet zu dem römischen Tempel- und Grabheiligtum Glanum, abgelegen in einem Hein. Hoch am Felsen dann die Berg- und Höhlenstadt Baux-de-Provence mit Burgruine, schmalen Gässchen und einer schönen Felsenkirche.

 

In Arles erlebten wir das Jahresfest der Stierzüchter. Sie ritten - ihre Damen in prächtiger Tracht hinter sich auf dem Pferd - durch die Stadt. Mächtig die Arena und das römische Theater, mit vielen Szenen herrlich das Portal der Kirche St. Trophime am zentralen Platz der Republik. Auf den Spuren von van Gogh besuchten wir das Spital, in dem er einige Zeit verbracht und das Café, das er gemalt hatte.

In Les-Saintes-Maries-de-la-Mèr fühlten wir das Meer, saßen im Café oder auf dem Plattendach der Kirche Notre Dame de la Mèr oder schauten den Flamingos beim Fischen zu.

 

 

Bei der nächsten Reise wohnten wir zur Zeit der jährlichen Pfingsttreffen des fahrenden Volkes in diesem Ort in einem Hotel, das wir immer wieder gerne aufsuchen werden: Mas de Salicornes, mit hervorragender und gerühmter Küche und Pool, ruhig am Ortsrand.

 

Ein Besuch auf der Stierfarm Manade Chapelle mit „Kutschfahrt", Vorführung und Abendessen beschloß diesen Tag.

Auf dem Rückweg hielten wir in Burgund in Tournus an, sahen die Stadt und die Kirche St. Philibert, im 10. Jahrhundert als Kloster gegründet und auf einem Jakobsweg gelegen. Bei der letztjährigen Burgundreise hatte es hierher nicht mehr gereicht. Abendessen im Weingut Clos de Vougeot. In Thann erhielten wir noch elsässische Kost und eine Führung durch die wunderschöne Kathedrale St. Theobaldus. Die Heimfahrt durch den Schwarzwald über den Feldberg und vorbei am Titisee führte uns zum Abschluß ganz farbig zurück in die eigene Heimat.

Mit dem Forum 58 in der Provence:

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